Dienstag, 5. August 2014

Auf Tuchfühlung mit der Hisbollah


Der Kibbuz Malkya grenzt unmittelbar an den Libanon. Dorthin sind wir heute an unserem 3. Solidaritätstag gereist. Die Hisbollah sind Terroristen, wie die Hamas, nur besser bewaffnet. Sie lauern an den kalkgrauen Hängen im Grenzgebiet. Dort, wo es grün wird, beginnt Israel. Die Hisbollah bewacht jede Bewegung im Kibbuz, die Landwirtschaft, die Wohnhäuser und Kindergärten in Malkya. Ethan Oren, Sicherheitschef vom Kibbuz, empfängt uns in Sichtweise der Hisbollah Beobachtungsposten.

Die schäbigen grauen Betonhäuschen an den Berghängen haben es in sich, erzählt Ethan. „Diese sogenannten Schafställe sind vollgepumpt mit modernsten Waffen. Die Hisbollah hat mehr Raketen als die Hamas.“ Im Schatten dieser permanenten Bedrohung bauen die Bewohner hier Kiwis an, Äpfel, Pflaumen und vieles mehr. Ein so wunderbares Kibbuz, friedlich, ein kleiner Pool, und ganz viele freundliche Menschen.
„Ohne die Armee, gäbe es hier den zweiten Holocaust“, beschreibt Ethan die Gefahr aus dem Norden.

Wir beschützen den Kibbuz rund um die Uhr, sonst wären sie schon längst wieder über uns hergefallen. Und sie buddeln sich genauso Tunnel hinein nach Israel, wie im Gaza. „Nachts hören die im Menschen im Kibbuz“, so Ethan, „wie es in der Erde brummt. Dann arbeiten sie an ihrem Tunnelsystem. Wie in Gaza“.



Wir singen und beten, segnen dieses uralte Kibbuz. Essen zusammen biblische Früchte und immer wieder erklingen unsere christlichen Lieder. „Das haben sie gehört, die da im Libanon in ihren Bunkern. Und die haben sich wahrscheinlich schrecklich gewundert, wer sich in diesen unsicheren Tagen hierher traut“ , lacht Ethan zum Abschied.

In der Tat, vielen Touristen sind wir nicht begegnet.


5 Kommentare:

  1. Gut, dass Ihr dort wart - Lebenswirklichkeit wahrgenommen habt und Nähe gegeben.
    Gott segne und behüte Euch auch für den morgigen Tag. Schalom!

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  2. Es ist gut, dass ihr dort seid, unsere Gedanken uns Gebete sind mit bei euch, in Israel. Der HERR segne und behüte SEIN Volk.

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  3. Shalom aus Hagen! Bin sehr bewegt von dem was ich lese und sehe! Fühle mich sehr verbunden, nicht zuletzt da meine Eltern dabei sind und so nah dran helfende Hände reichen wollen, während ich hier im Alltag festhänge. Seid gesegnet und gewiss, dass der Hüter Israels weder schläft noch schlummert!

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  4. Hallo, ich verstete es nicht. Die Hisbollah sind Terroristen...ok? Und sie beobachten den Kibuz....die Terroristen beschützen Israel oder besser gesagt israelische Siedlungen? so verstehe ich das.... oder hat der Kibuz eine extra Armee, die den Kibuz vor der Hibollah beschützt....? Achja, die Hisbollah lebt nach der moslemische Religion?
    Will nicht dumm erscheinen, aber diese Wissenlücke müsste ich dann doch mit korrektem Wissen auffüllen :o) - Jedenfalls, DANKE für Euren Einsatz. Es ist gut zu sehen, wie ihr die Menschen erreicht - und vor allem Jesus....

    LG
    Sebastian

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    1. Hallo Sebastian,
      das libanesische Gebiet ist einfach höher gelegen an dieser Stelle und somit hat die Hisbollah von ihren Bergen einen guten Überblick über das israelische Land und überwacht sozusagen diesen Kibbuz. Oberhalb der Berge sahen wir Gebäude, in denen sehr wahrscheinlich libanesische Soldaten saßen. Als wir als Reiseteilnehmer jeder eine hiesige Pflaume zum Kosten bekamen und das hebräische Dankgebet dafür gesprochen wurde, wir hinterher noch sangen an der Grenze, haben die dortigen Libanesen oberhalb der Berge sicher alles mitbekommen.
      Auf israelischer Seite patroullierten immer wieder bewaffnete Jeeps auf einer Straße das Gebiet. Die jungen israelischen Soldaten, die mit 18 eingezogen werden, bewachen ihr eigenes Land, immer mit der Gewissheit: jetzt ist es ruhig, aber es kann sich jeden Moment ändern, in dem eine Rakete vom Libanon abgeschossen wird, oder auch dort ein Tunnel auf israelischem Gebiet endet...
      Liebe sächsische Grüße
      Marion - eine Augenzeugin der Reise :-)

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